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Grünes Klassenzimmer

Grünes Klassenzimmer - nachhaltig lernen und lehren - Lernen ist eine Lebensaufgabe. Besonders in den Vorschul- und Schuljahren nehmen Kinder täglich komprimiertes Wissen auf, erlangen neue Erkenntnisse und reifen an ihren Erfahrungen, die sie im Laufe der Zeit sammeln. Lehrerinnen und Lehrer wissen, dass jedes Kind anders lernt. Sein persönliches Lerntempo gibt die Schnelligkeit beim Wissenserwerb vor, während die favorisierten Lernmethoden den Erfolg beim Lernen bestimmen.

Ein grünes Klassenzimmer ist eine lebensnahe Alternative zum regulären Unterricht im Klassen- oder Kursraum. Während der Unterrichtseinheiten im grünen Klassenzimmer halten sich die Schülerinnen und Schüler draußen auf. Im Vergleich zum herkömmlichen Klassenraum bietet ein grünes Klassenzimmer ein Umfeld, welches sich für praktische Lern- und Lehrmethoden in besonderem Maße eignet.

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Was ist ein grünes Klassenzimmer?

Zurück zur Natur - mit dieser kurzen und einprägsamen Formulierung lässt sich das Wesentliche eines grünen Klassenzimmers zusammenfassen. Das Adjektiv 'grün' steht stellvertretend für ein Lernumfeld, welches im Einklang mit Werten wie dem Schutz unserer Ressourcen, Verantwortungsbewusstsein für die Umwelt und einer Rückbesinnung auf natürliche Lebensräume steht. Das Synonym 'offenes Klassenzimmer' beschreibt ebenfalls den Schwerpunkt auf einem Unterrichtsablauf außerhalb der Räumlichkeiten im Schulgebäude.

Grüne Klassenzimmer werden häufig mit den alternativen Lehrmethoden an Waldorfschulen in Verbindung gebracht. Diese Assoziation ist durchaus zutreffend, da die Waldorfpädagogik in einem direkten Verhältnis zum Lernen in der Natur steht. Grundsätzlich eignen sich grüne oder offene Klassenzimmer für alle Bildungs- und Betreuungseinrichtungen. Auch an Schulen und in Kindertagesstätten spielen Aspekte wie Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Naturverbundenheit eine wichtige Rolle. Die Bedeutung solcher Werte bezieht nicht ausschließlich auf die Reduzierung von Müll oder eine Verringerung von Papier: Auch das Lernen und Lehren lässt sich im wörtlichen Sinn umweltbewusster gestalten. Für diese Methode fernab der frontalen Unterrichtsstunden sind grüne Klassenzimmer optimal geeignet.

Bei einem Blick auf die Örtlichkeiten wird der Unterschied zum herkömmlichen Klassenraum offensichtlich. Grüne Klassenzimmer finden sich unter freiem Himmel. Für ein grünes Klassenzimmer sind keine bestimmten Einrichtungsgegenstände vorgeschrieben. Tische und Stühle werden durch Sitzmöbel aus Materialien wie Holz oder Stein ersetzt. Freie Flächen finden als Orte für Gruppen- oder Einzelarbeit Verwendung.

Anders als beim klassischen Frontalunterricht erfolgen die Vermittlung und der Erwerb von neuem Wissen auf neuen Wegen. Den Kindern wird die Gelegenheit geboten, sich selbstständig mit dem Unterrichtsthema zu beschäftigen. Die praxisnahe Vertiefung des Lernstoffs steht im Vordergrund, während die Theorie im regulären Unterricht erworben wird.

Der Wissenserwerb in einem natürlichen Umfeld hat einen positiven Effekt auf die Motivation der Schülerschaft. Diese günstige Auswirkung des grünen Klassenzimmers auf das Individuum ist statistisch bewiesen: Vor allem in den Grundschuljahren probieren Kinder gerne Experimente aus und möchten den Unterrichtsstoff nicht nur im übertragenen Sinn begreifen.

In Unterrichtsfächern wie Sachkunde stehen Themen mit einem Bezug auf Umwelt und Natur häufig auf dem Lehrplan. Das grüne Klassenzimmer setzt die theoretischen Inhalte in einen lebensnahen Kontext, der kreative Schülerinnen und Schüler besonders anspricht. Im offenen Klassenraum lernt die Schülerschaft die Relevanz der Themen für ihren eigenen Alltag kennen. Auf diese Weise wird ein lebensnaher Unterricht geschaffen, der als Ergänzung der frontalen Wissensvermittlung dient.

Ein grünes Klassenzimmer regt nicht nur die kreative Auseinandersetzung mit neuem Fachwissen an, sondern sensibilisiert die Kinder für einen verantwortungsbewussten Umgang mit ihrer Umwelt. Dieser Lerneffekt macht das grüne oder offene Klassenzimmer zu einem einzigartigen Lernumfeld, in dem sich Kinder gerne aufhalten und den Schulunterricht aus einer neuen Perspektive erleben.



Ideen für die Umsetzung des grünen Klassenzimmers

Die Umsetzung des nach grünen Kriterien gestalteten Lernumfelds nimmt eine intensive Planungsphase in Anspruch. Das Ziel besteht darin, für die Kinder eine Lernatmosphäre zu schaffen, in der sie sich wohlfühlen und beim Lernen erfolgreich sind. Für ein grünes Klassenzimmer ist natürliche Vielfalt charakteristisch. Ungerade Formen, naturbelassene Materialien und grüne Schattierungen als optisches Stilmittel dürfen in keinem offenen Klassenraum fehlen.

Die wichtigsten Fragen auf einen Blick:

1. Wie viel Platz wird für die Umsetzung des grünen Klassenzimmers benötigt?
2. Welcher Ort steht zur Verfügung?
3. Wie groß ist das Platzangebot an diesem Standort?
4. Wie wird das grüne Klassenzimmer gestaltet?

Für das grüne Klassenzimmer wird ein ausreichendes Platzangebot im Freien benötigt. Der vorhandene Platz schafft die Rahmenbedingungen für die Ideen zur Gestaltung. Hier empfiehlt sich ein umfassendes Gutachten von einem Experten: Ein Landschaftsgärtner ermittelt die Maße des Geländes und ist in der Lage, bei der 'Ausschmückung' des grünen Klassenzimmers wertvolle Hilfe zu leisten.

Die problemlose Erreichbarkeit ist ein weiteres Kriterium. Typische Standorte sind der Pausenhof oder Gebiete, die sich in unmittelbarer Nachbarschaft zur Schule befinden und an das Schulgelände angrenzen. Weiter entfernte Bereiche (z. B. Waldgebiete) sind ebenfalls geeignete Örtlichkeiten, sofern ein reibungsloser Transport der Klasse zum grünen Klassenzimmer gewährleistet ist.

Der ideale Standort für ein grünes Klassenzimmer befindet sich in einem geschützten Areal mitten in der Natur. Straßenlärm oder fehlende Bepflanzung stehen im Widerspruch zu den Richtlinien des natürlichen Lernumfelds. Dichte Bäume schirmen den Bereich ab und spenden im Sommer Schatten. In einem Gartenschuppen lassen sich abbaubare Geräte sicher verstauen. Dort sind sie sowohl vor Wettereinflüssen als auch vor Diebstahl geschützt.

Bei der Gestaltung sind der Kreativität kaum Grenzen gesetzt. Ein Sitzkreis aus Stein lädt zum Verweilen ein, Wasserspiele greifen die Natürlichkeit des grünen Klassenzimmers auf und Spielgeräte sorgen für einen Ausgleich zum Lernen. Tafeln lassen sich ebenfalls in das natürliche Umfeld integrieren. Für die Ausstaffierung der freien Fläche sind natürliche Rohstoffe die erste Wahl. Naturbelassene Materialien wie Holz, Steingut oder Heu greifen das Essenzielle eines grünen Klassenzimmers auf. Plastik ist hingegen ein künstlich hergestellter Stoff, dessen Produktion eine Belastung für die Umwelt darstellt. Ein grünes Klassenzimmer setzt den Schwerpunkt auf Natürlichkeit. Diese Tatsache wird beim Bau konsequent berücksichtigt.

Die Sicherheit aller Beteiligten hat Priorität. Ein grünes Klassenzimmer ist ein Ort des ungestörten, aber auch unbekümmerten Lernens. Holzbänke mit glatter Oberfläche sind für ein sicheres Arbeitsumfeld ebenso unverzichtbar wie Spielgeräte von namhaften Herstellern. Solche Qualitätsprodukte leisten einen wichtigen Beitrag zur allgemeinen Sicherheit der Kinder. Für das Allgemeinwohl der Schülerschaft trägt die Schulleitung die Verantwortung. Es ist ihre Aufgabe, sich mit handwerklich erfahrenen Fachkräften ins Benehmen zu setzen, die für die Installation der Spielgeräte und Sitzmöbel zuständig sind. Der selbstständige Bau von Elementen für das grüne Klassenzimmer lässt sich im Rahmen von Projektwochen durchführen, sofern eine handwerklich versierte Aufsichtsperson anwesend ist. Im Zweifelsfall ist die Kontaktaufnahme zu einem Handwerker angezeigt.

Ein grünes Klassenzimmer lebt von vielen grünen Elementen. Ohne Pflanzen ist kein Klassenraum unter freiem Himmel vollkommen. Pflegeleichte und möglichst winterharte Pflanzenarten sind besonders robust. Neben hohen Bäumen als Sichtschutz leisten Heckengewächse, Büsche oder blühende Sträucher ihren Beitrag zum natürlichen Ambiente. Darüber hinaus greifen Sitzgelegenheiten oder Tische in strahlendem Grün die grüne Seele des offenen Klassenzimmers optisch aus. Freie Flächen lassen sich zum Anlegen eines Beetes für selbst gezüchtetes Obst und Gemüse nutzen. Beim Anbau lernen die Klassenmitglieder Eigenverantwortlichkeit. Die Zucht der Gemüse- und Obstsorten fällt ihnen zu. Aus der Ernte werden Mahlzeiten zubereitet, die den Kindern gesunde Ernährung 'schmackhaft' machen.

Förderung/Kosten

Im Rahmen der Vorbereitung werden nicht nur die Gestaltungsmöglichkeiten, sondern auch Möglichkeiten zur Finanzierung des Projekts thematisiert. An den Vorbereitungen nehmen die Schulleitung, verantwortliche Lehrkräfte und Mitglieder von Förderkreisen teil. Ein Kostenvoranschlag lässt Rückschlüsse auf die erforderlichen Summen zu.

Die wichtigsten Fragen auf einen Blick:

1. Welche Kosten fallen grundsätzlich für ein grünes Klassenzimmer an?
2. Wie lassen sie sich finanzieren?
3. Gibt es Förderungsgelder?
4. Welche zusätzlichen Möglichkeiten kommen zur Deckung des Kostenbedarfs infrage?

Die reinen Materialkosten umfassen den Kauf von Sitzmöbeln, Schreibtafeln oder Rohstoffen. Im Vorfeld ist die Kontaktaufnahme zu Anbietern ratsam.  Die Inanspruchnahme von Gärtnern oder Handwerkern ist mit zusätzlichen Kosten verbunden, die sich mit dem jeweiligen Unternehmen aushandeln lassen.

Für geringfügige Sachspenden lässt sich ein Aufruf in den Klassen starten. Intakte Palisaden, alte Gartengeräte oder vergleichbare Gegenstände befinden sich in den meisten Haushalten. Beim Bau des grünen Klassenzimmers werden sie zweckdienlich weiterverwendet.

Darüber hinaus sind interne Förderkreise Ansprechpartner für die Finanzierung von grünen Klassenzimmern. Sie verwalten ein Spendenkonto, auf welchem die Mitglieder regelmäßig einen festgelegten Betrag einzahlen. Mithilfe solcher Konten lassen sich anfallende Kosten begleichen oder zumindest teilweise decken. Schulveranstaltungen sind eine vielfach genutzte Gelegenheit, um Geldspenden einzunehmen. Mit dem Verkauf von Backwaren auf einem Schulfest gehen Summen auf das Klassen- oder Schulkonto ein, die für die Errichtung des offenen Klassenraums vorgesehen sind. Je nach Vereinbarung wird der gesamte Erlös oder ein Teil des eingenommenen Betrags für die Umsetzung des grünen Klassenzimmers genutzt.

Wenn eine Betreuungs- oder Bildungseinrichtung nicht über die räumlichen Kapazitäten für ein offenes Klassenzimmer verfügt, ist der Tagesausflug in ein grünes Klassenzimmer die perfekte Ausweichmöglichkeit. Diese Lernumfelder sind für Gäste zugänglich. Pro Kind fällt eine Gebühr an, die vor Ort gezahlt wird. Im Anschluss stehen der Schülerschaft verschiedene Lern- und Spielstationen offen, die auch für Lehrkräfte eine willkommene Abwechslung zur Routine im Klassenraum bereithalten.

Schlusswort

Ein grünes Klassenzimmer schafft einen Ausgleich zum Unterricht im Klassenraum. In einem natürlichen Lernumfeld wird die Schülerschaft zu einer praxisnahen Auseinandersetzung mit theoretischen Lehrinhalten animiert. Das kreative Lernen spricht vor allem Grundschulkinder an. Doch auch Schülerinnen und Schüler aus höheren Jahrgängen profitieren von einem grünen Klassenzimmer: Unterricht in der Natur rückt ein notwendiges Verantwortungsbewusstsein für die Umwelt in den Vordergrund. So werden Kinder und Jugendliche bereits in frühen Jahren auf die Relevanz der Nachhaltigkeit in unserer Gesellschaft hingewiesen.

Nina K., 08.01.2025