Gruppenspiele im Kindergarten
Definition und Bedeutung von Gruppenspielen
Gruppenspiele sind spielerisch-kreative Aktivitäten mit anderen Mitgliedern der Kindergartengruppe. Anders als Spielideen für jeweils zwei Mitspielende sind an Gruppenspielen mehrere Kinder beteiligt. Häufig nehmen alle Gruppenmitglieder an den Spielen teil; dieser Umstand ist jedoch keine notwendige Voraussetzung für alle Spielideen. Auch Spiele für mehr als zwei Personen gehen als Gruppenspiele durch. Das gemeinsame Spielen dient nicht ausschließlich dem Zeitvertreib. Bei altersgerechten Gruppenspielen lernen die jungen Schützlinge Werte wie Teamfähigkeit, Vertrauen oder Zusammenhalt. Sie verstehen sich als Einheit, deren Mitglieder eine Gemeinschaft bilden.Vorteile von Gruppenspielen
Viele Spiele haben ihren Schwerpunkt auf Motorik und körperlicher Aktivität. Ausreichend Bewegung ist gerade in den ersten Lebensjahren für die Entwicklung bedeutsam. Gruppenspiele mit dem Augenmerk auf Feinmotorik bereiten die Kinder auf schulische Tätigkeiten wie Schreiben oder Basteln vor.Bei Gruppenspielen sind die Fähigkeiten eines jeden Mitglieds aus der Kindergartengruppe gefragt. Auf diese Weise haben alle Kinder die Gelegenheit, ihre persönlichen Kompetenzen in das Geschehen einzubringen. So entsteht ein Gefüge aus unterschiedlichen Stärken - beim Spielen in der Gruppe stellen die Beteiligten fest, dass jede und jeder von ihnen 'etwas kann'. Dieses Können wird bei den Gruppenspielen zielführend eingesetzt.
So macht das gemeinsame Spielen Spaß - 10 Gruppenspielideen für den Kindergarten
Spiele in der großen Runde wirken sich positiv auf das Zusammengehörigkeitsgefühl aus. Darüber hinaus lassen sich viele Gruppenspielideen je nach Jahreszeit und Wetterlage unter freiem Himmel umsetzen. Beim Spielen im Außenbereich nehmen die Kinder mit der frischen Luft jede Menge Sauerstoff auf, der ihre Konzentration fördert.1. Der schwer bepackte Esel
Bei diesem Spiel wird ein Mitglied aus der Gruppe ausgewählt. Ihm kommt die Rolle des Esels zu. Der Esel stellt sich auf allen vieren in die Mitte der Anwesenden, die sich im Sitzkreis zusammengefunden haben. Jedes Kind hält einen Gegenstand in der Hand (z. B. Buch, Ball oder Kissen). Nun geht es reihum: Jedes Gruppenmitglied platziert seinen Gegenstand auf dem Rücken des Esels. Seine wichtige Aufgabe besteht darin, das Gleichgewicht zu halten und die Gegenstände vor dem Herunterfallen zu bewahren. Wenn ein Gegenstand auf den Boden fällt, wird der nächste Esel ernannt.
2. Fallschirm (perfektes Gruppenspiel für den Sommer)
Beim Spielen mit dem Fallschirm kommt es nicht nur im sprichwörtlichen Sinn auf Zusammenhalt an. Die Kinder halten den Fallschirm gemeinsam fest. Dabei lernen sie, dass das Fehlen eines Gruppenmitglieds Auswirkungen auf das Spiel hat - der Schirm lässt sich nur mit einer vollständigen Gruppe in die Höhe schwingen. Folglich lernen die Kinder den Wert der anderen Mitspielerinnen und Mitspieler als Grundlage für ein gelungenes Spiel in der Gemeinschaft schätzen. Im ersten Durchgang wird der Fallschirm so hoch wie möglich geschwungen. Anschließend wird der Schwierigkeitsgrad des Spiels mit einem Ball erhöht: Das Ziel besteht darin, den Ball durch das Bewegen des Fallschirms den anderen Gruppenmitgliedern zuzuspielen.
3. Fühlen und riechen
Gruppenspiele mit einem Augenmerk auf die sensorischen Eigenschaften von Objekten machen die Umwelt der Kinder greifbar. In einem Stoffsack werden Gegenstände wie duftende Zimtstangen, weiches Moos aus dem Garten oder Holzstücke verstaut. Nach dem Befüllen wird der Sack herumgereicht. Jedes Kind greift hinein, ohne in den Sack zu schauen oder einen Gegenstand herauszunehmen. Beim Befühlen entdecken die Kinder nicht nur die Beschaffenheit, sondern auch den unverwechselbaren Duft der einzelnen Objekte. Durch ein behutsames Reiben und ein anschließendes Riechen werden die Gegenstände schneller erkannt als durch bloßes Berühren.
4. Stille Post
Bei der stillen Post ist neben Konzentration ein genaues Zuhören gefragt. Die Gruppenleitung flüstert einem Kind einen Begriff zu. Anschließend wird dem Sitznachbarn der Begriff so leise ins Ohr geflüstert, dass die übrigen Mitspieler nichts mitbekommen. Das letzte Kind in der Reihe oder im Stuhlkreis spricht den Begriff in Zimmerlautstärke aus. Am Ende löst die Gruppenleitung das Rätsel auf: Wenn der Begriff richtig aufgefasst und weitergegeben wurde, ist die Spielrunde abgeschlossen. Im zweiten Durchgang wird ein neuer Begriff von Ohr zu Ohr geflüstert.
5. Kennenlernrunde
Gruppenspiele sind ein hervorragender Einstieg, um die anderen Mitglieder aus der Kindergartengruppe näher kennenzulernen. Diese Spielidee eignet sich besonders gut für den ersten Tag oder die erste Woche im Kindergarten. Alle Gruppenmitglieder laufen gemessenen Schrittes durch den Raum. Nach etwa 10 Sekunden bleiben sie stehen und fragen ihren 'Stehnachbar' nach seinem Namen oder seinen privaten Interessen. Bei der Kennlernrunde geht es darum, die persönlichen Details von möglichst vielen Gruppenmitgliedern im Kopf zu behalten und im Anschluss korrekt wiederzugeben.
6. Ich vertraue dir
Gruppenspiele sind eng mit Vertrauen verknüpft. Bei diesem Spiel bilden die Kinder einen Kreis und rücken eng zusammen. Ein Kind betritt die Mitte. Es lässt sich vorsichtig (!) nach hinten fallen, um sich von den anderen Mitgliedern der Gruppe sanft auffangen zu lassen. Der Vertrauensfall lässt sich sowohl in der großen Gruppe als auch zu zweit spielen. Das Spiel erfordert zugegebenermaßen etwas Mut. Die Tapferkeit der Mitspielenden wird allerdings durch ein gefestigtes Vertrauen zueinander belohnt.
7. Schatzsuche
Eine fröhliche Schatzsuche im Freien macht jedem Kind Spaß. Zuvor wird eine mit Süßwaren gefüllte Kiste auf dem Außengelände versteckt. Die Mitspieler werden in Kleingruppen von maximal fünf bis sieben Kindern aufgeteilt. Nach der Aufteilung macht sich jede Gruppe als geschlossene Gemeinschaft auf die Suche. Bei der Suche nach dem verborgenen Schatz müssen die Kinder altersgerechte Aufgaben lösen, bei denen es zum Beispiel auf logisches Denken oder Teamfähigkeit ankommt.
8. Murmelbahnen bauen
Das Errichten einer kunstvollen Murmelbahn fordert das räumliche Denkvermögen der Kinder heraus. Hier entscheidet die Gruppenleitung, ob die Mitspieler in kleinen Gruppen oder in der großen Runde eine Murmelbahn bauen. Den Kindern stehen 'Baustoffe' wie leere Küchenrollen zur Verfügung, aus denen sie Bahnen für die Murmeln basteln. Bei der Variante mit den Kleingruppen lässt sich das Spiel mit einem Wettbewerb verbinden - die Gruppe mit der originellsten Murmelbahn wird zur Siegergruppe ernannt.
9. Eiswürfel, du musst wandern
Für dieses Gruppenspiel werden mehrere Eiswürfel benötigt. Die Kinder finden sich im Stuhlkreis oder in einer Reihe zusammen. Dem ersten Gruppenmitglied wird ein Eiswürfel in die Hand gedrückt. Jetzt zählt jede Sekunde: Die Kinder müssen den Eiswürfel in möglichst kurzer Zeit durch die Reihe oder den Sitzkreis reichen. Wer den Eiswürfel zu lange in der Hand hält und ihn zum Schmelzen bringt, setzt aus. Die Herausforderung besteht darin, das frühzeitige Schmelzen des Eises geschickt zu verhindern.
10. Rohes Ei
Die Mitglieder der Kindergartengruppe werden in drei bis vier Kleingruppen aufgeteilt. Jede Gruppe erhält ein rohes Ei. Die Kinder haben die Aufgabe, ihre Eier in Gras, Heu oder Blätter einzubetten. Nach dieser Spielphase versammeln sich die Gruppenmitglieder am Fenster des Raumes. Jede Gruppe lässt ihr eingewickeltes Ei aus dem Fenster auf den Boden fallen. Am Ende findet sich die große Gruppe unten ein, um die Unversehrtheit der Eier zu prüfen. Die Gruppe(n) mit dem intakten Ei hat (haben) gewonnen.
Nina K., 24.02.2025