Umweltschutz in der Grundschule - Ideen und Aktionstage
Praktische Müllgreifer wie auf dem Foto gibt es hier.
Müll sammeln mit Grundschulkindern – 5 Tipps für Lehrkräfte
1. Nicht jedes Kind braucht einen eigenen Müllgreifer. Viel besser ist es, wenn sich eine Kleingruppe von 3-4 Kindern je einen Greifer teilen und die Kinder, die ihn gerade nicht benutzen, die entsprechenden Mülltüten übernehmen.
2. Überlegen Sie sich vorab, ob der Müll getrennt werden soll oder nicht. Davon abhängig ist, welche Müllbeutel oder Sammeleimer mitgenommen werden müssen. Nehmen Sie lieber mehr Müllsäcke mit, es kann leicht passieren, dass einer reißt. Gut eignen sich auch alte Verpackungen von Toilettenpapier, um den Abfall in kleineren Mengen einzupacken, die hinterher in einem Müllsack entsorgt werden können.
3. Einigen Sie sich mit den Schüler:innen vorab, wann der Müllgreifer gewechselt wird und wer den Müllbeutel übernimmt, insbesondere wenn nicht jedes Kind einen Greifer zur Verfügung hat. Legen Sie ggf. entsprechende Regeln fest, um größere Streitigkeiten zu vermeiden. Besprechen Sie vorab auch, was aufgehoben werden darf. Vor allem Glasscherben können gefährlich sein, wenn sie unvorsichtig aufgehoben werden.
4. Denken Sie unbedingt auch an Einmalhandschuhe (nicht alles lässt sich mit dem Greifer aufheben), Desinfektionsgel und Pflaster!
5. Sind nicht genügend Müllgreifer vorhanden, können auch alte Würstchenzangen genutzt werden, um den Müll aufzuheben.
Was kann ich für das Klima tun? 5 Ideen für Kinder, Familien und Schulklassen
1. Beteilige dich an Aktionen wie dem Frühjahrsputz oder der Earth Hour. Daneben gibt es noch viele weitere Aktionen und Möglichkeiten, Gutes für die Umwelt zu tun. Kennst du schon den World Clean Up Day? Oder hast du schon einmal von Fridays for Future gehört?
2. Du musst nicht auf den nächsten Aktionstag warten, um Müll zu sammeln. Schnapp dir deine Freunde und Mitschüler und sammelt Müll auf dem Schulhof, auf dem Schulweg, oder auf dem Spielplatz. Vielleicht wollt ihr auch eine Challenge daraus machen, wer in 5 Minuten den meisten Müll gesammelt hat? Oder macht einen Wettbewerb, wer das lustigste oder das ekligste Stück Müll findet. Frage am besten deine Eltern nach Einmalhandschuhen. Vielleicht haben sie ja auch noch eine alte Würstchenzange oder sogar einen Müllgreifer, damit du den Müll nicht anfassen musst? Und noch ein Tipp: Nimm am besten immer eine leere Toilettenpapierpackung mit, in die du den Müll gleich verpacken und später richtig entsorgen kannst.
3. Gründe mit deinen Freunden einen Umweltclub. Geht gemeinsam auf Entdeckungstour in eurer Stadt. Welche Tiere leben dort? Welche Pflanzen entdeckt ihr? Mit Bestimmungsbüchern aus der Bücherei oder im Internet findet ihr bestimmt raus, wie die Pflanzen und Tiere heißen. Erzählt euren Eltern und Lehrern von euren Entdeckungen, oder malt Plakate, die ihr im Stadtteil aufhängt, damit jeder erfährt, wer dort alles lebt. Denn: nur wer die Natur kennt, weiß, warum es wichtig ist, sie zu schützen.
4. Schlage deinen Lehrern vor, eine Umwelt-AG zu gründen, in der ihr mehr erfahrt, wie ihr die Natur schützen könnt. Achte auch in deiner Klasse darauf, dass der Müll getrennt wird, dass das Licht ausgeschaltet wird, wenn niemand in der Klasse ist, und dass ihr beim Lüften die Heizung abdreht.
5. Schließe dich einer Naturschutzgruppe an. Von Vereinen wie Greenpeace, BUND, WWF oder NABU gibt es in vielen Städten Gruppen für Kinder und Jugendliche verschiedener Altersstufen. Oder lebst du sogar in der Nähe eines Nationalparks? Dann kannst du Junior-Ranger werden, an Workshops und Führungen teilnehmen und andere Kinder kennenlernen. Informationen zum Programm findest du hier.
Aktionstag Frühjahrsputz 2022
Zwischen März und April finden vielerorts Müllsammelaktionen im Rahmen des Aktionstags Frühjahrsputz statt, der in die europaweite Aktion Let’s clean up Europe eingebettet ist. Zahlreiche Städte und Gemeinden beteiligen sich an der Aktion, und rufen Schulen, Vereine, Familien und Einzelpersonen dazu auf, weggeworfenes Papier und Abfälle zu sammeln. Das Müllsammeln trägt dabei nicht nur zu einer Verschönerung des Stadtbildes bei, sondern stärkt auch das Umweltbewusstsein der Teilnehmenden. Vielerorts werden Müllsäcke bereitgestellt und zu speziellen Terminen wieder abgeholt, meist noch am selben Tag. In manchen Städten werden auch Handschuhe oder Müllgreifer zur Verfügung gestellt.
Wann findet die Aktion statt?
Einen festen Termin gibt es nicht, aber der Frühjahrsputz findet meist, wie der Name schon sagt, im Frühling zwischen März und Mai statt. Jedoch kann es auch 2022 weiterhin zu coronabedingten Verschiebungen und Absagen des Aktionstags kommen.
Wer kann teilnehmen?
Sowohl Gruppen als auch Einzelpersonen können am Aktionstag Frühjahrsputz teilnehmen. In manchen Orten wird der Frühjahrsputz auch auf zwei Tage verteilt, dann sammeln freitags Schulklassen, Kindergartengruppen und Vereine Müll, und am folgenden Tag weitere Gruppen, Familien und Einzelpersonen.
Wie kann ich teilnehmen?
Grundsätzlich ist eine Teilnahme auch ohne Anmeldung möglich. Viele Städte stellen im Internet Informationen zum Frühjahrsputz bereit, wo man sich anmelden kann. In manchen Orten gibt es festgelegte Treffpunkte, von denen aus der Frühjahrsputz mit allen Beteiligten startet und wo Müllsäcke etc. ausgegeben werden. Wer nicht alleine losgehen möchte, findet hier auch Angaben zu gemeinsamen Sammelaktionen, denen sich jede:r anschließen kann.
Wo finde ich weitere Informationen?
Eine zentrale Internetseite zum Frühjahrsputz gibt es nicht, aber viele Städte und Gemeinden stellen die Aktion auf ihrer Homepage vor.
Earth Hour 2022
Die Earth Hour, die in diesem Jahr schon zum 16. Mal stattfindet, ist eine weltweite Demonstration für den Klima- und Artenschutz, an der sich jede:r von zu Hause aus beteiligen kann. Angefangen hat alles 2007 in Sydney, mit 2,2 Mio. Teilnehmenden, die für eine Stunde das Licht ausschalteten. Heute ist es die größte globale Umweltschutz- und Klimaaktion weltweit.
Dabei geht es jedoch nicht in erster Linie darum, eine Stunde lang Strom zu sparen, vielmehr ist die Earth Hour eine symbolische und friedliche Protestaktion, um von Politik und Wirtschaft einen stärkeren Einsatz für den Klimaschutz zu fordern.
Im vergangenen Jahr erreichten die Veranstalter eine Rekordbeteiligung. An der Earth Hour 2021 nahmen allein in Deutschland 585 Städte und Gemeinden und 448 Unternehmen an rund 700 Standorten teil. Zwischen 20:30 und 21:30 waren nicht nur Wohnungen, Rathäuser, Bürogebäude und Firmenzentralen verdunkelt, sondern auch zahlreiche Kirchen, Wahrzeichen und Sehenswürdigkeiten, wie das Brandenburger Tor, Schloss Neuschwanstein oder die Dresdener Frauenkirche. Aber auch der Eiffelturm in Paris, die Oper in Sydney und andere berühmte Bauwerke in 197 Ländern blieben eine Stunde lang dunkel.
Wann findet die Aktion statt?
Die Earth Hour findet jährlich am letzten Samstag im März statt.
Die nächsten Termine: 26.03.2022, 25.03.2023, 30.03.2024
Wer kann teilnehmen?
Von Einzelpersonen, Freundesgruppen und Familien bis hin zu Unternehmen und ganzen Städten, kann sich jeder an der Earth Hour beteiligen.
Wie kann ich teilnehmen?
Ganz einfach: am 26.3.22 zwischen 20:30 Uhr und 21:30 Uhr das Licht zu Hause ausschalten. Dazu braucht es keine Anmeldung. Für Firmen oder Städte, die sich beteiligen möchten, steht auf der Homepage des WWF ein Anmeldeformular zur Verfügung.
Wer möchte, kann unter dem Hashtag #lichtaus oder #EarthHour Fotos von der ganz persönlichen Earth Hour in den sozialen Netzwerken teilen.
In vielen Städten finden auch öffentliche Aktionen und Veranstaltungen zur Earth Hour statt.
Wo finde ich weitere Informationen?
Auf den Internetseiten vom WWF unter dem folgenden Link.
Oriana R. / 23.03.2022
Zur Autorin: Mein Name ist Oriana und ich habe kürzlich mein Studium in Geschichte und Pädagogik beendet. Ich bin seit fast 10 Jahren als ehrenamtliche Lesepatin tätig und habe schon über 40 Grundschulkinder beim Lesenlernen begleitet. Nebenbei durfte ich zahlreiche Projekte organisieren und durchführen, unter anderem ein Wochenende im Wald, mehrere Theaterstücke und ein Geschichtsprojekt. Seit kurzem arbeite ich hauptamtlich mit Grundschulkindern in einer Gruppe für soziales Lernen und Hausaufgabenbetreuung. Besonders wichtig sind mir in meiner Arbeit die Themen Nachhaltigkeit, Umweltschutz und die Umsetzung der Kinderrechte im Gruppenalltag.